Donnerstag, 12. November 2009

Nationalpark Gorongosa

Anschließend zum DW Meeting ging’s mit Andi und Iris, auch zwei turnusgleiche H3ler, in deren Auto zum vom DW-Meeting günstig gelegenen Nationalpark Gorongosa.
Wir hatten unsere Erwartungen niedrig gehalten, da Reiseführer und bekannte Besucher so auf die Art meinten, „Ja, eh schöne Landschaft, aber sonst nicht viel zu sehen...“

Andi und Iris campten und wir, mangels Ausrüstung, leisteten uns eine der relativ neuen Lodges. Nach Sossundenga wie ein 5-Sterne Hotel – echt schön.
Da alles dort aber natürlich tourimässig teuer ist, hatte wir uns bei Shoprite (Supermarkt überall in Mosambik, nur nicht in Pemba) eingedeckt und aßen zumindest einmal am Tag am Campingplatz, inkl. Kochen am Lagerfeuer und Dosenbier. Yeah. Am ersten Abend gleich zwischen Affen und Warzenschweinen.
Wären die nicht gewesen, hätte das genauso gut am Attersee sein können.

Am nächsten Morgen zogen wir früh los um den Park privat mit dem Auto zu erkunden. Da Wasserstellen jetzt am Ende der Regenzeit rar sind, wurden wir mit einem Anblick bei einem fast ausgetrockneten Flussbett beglückt, der reif für die Sendung Universum gewesen wäre:
Alle möglichen Arten von Antilopen, Warzenschweinen, Affen und Reihern ließen sich da blicken und aus einem der verbleibenden Tümpel lies sich das erste Krokodil sehen. Wir standen nur da und waren ganz hin und weg. Das foto kann hier nur ein Hilfmittel sein, sich das vorzustellen...

Das ganze noch am Ende eines Waldstückes wohinter sich eine scheinbar unendlich weite Ebene auftat wo bis zum Horizont immer wieder Herden bzw. einzelne Tiere auszumachen waren.
SEHR SCHÖN.
Das war dann auch schon das Highlight, wir fuhren zwar noch einige Zeit herum, und fanden wohl auch besagte Tiere immer wieder einzeln an, die „großen“ ließen sich aber noch nicht blicken.

Am Nachmittag buchten wir dann einen sogenannten Gamedrive. Mit einem umgebauten Landrover (hinten eine kleine Tribüne drauf, damit exzellente Sicht über das 2 Meter hohe Gras und Gebüsch) ging’s los, und zwar in die Gegend des Parks, wo wir am Vormittag noch nicht waren. Glücklicherweise waren in der Gegend auch Löwen gesichtet worden – wir wagten es aber nicht zu hoffen, dass wir einen, sozusagen in freier Wildbahn, treffen würden.
Zuerst kam mal lange nur Kleingetier, was wir schon kannten. Danach aber in der Ferne im Gras: Elefantenrücken – ohne den Führer und Wagen nicht zu entdecken. Wir setzten ihnen nach und kamen tatsächlich ziemlich nahe, bis der Guide plötzlich abdrehte: Es waren Elefantenkinder dabei und damit zu gefährlich, näher zu kommen. Trotzdem super schön anzusehen.


Danach, weiter, Löwensuchen. Jedoch schien es sich der König des Parks woanders gemütlich gemacht zu haben und wir fuhren, immer desillusionierter, leere km hin und her. Zwischendurch wieder Elefanten, blinder Alarm, bis dann entschieden wurde, auf einer großen Lichtung Rast zu machen und dann heimzufahren.

Scheinbar hatten wir vorher jedoch Interesse bei den Elefanten geweckt, denn als alle ausgestiegen waren, kam 200m entfernt aus dem Busch, einer nach dem anderen, eine ganze Herde heraus. Gemächlich, majestätisch und ein bisschen vorsichtig. Wir auch (vorsichtig). Und vor allem aufgeregt. 15 Stück! So nahe und gut sichtbar wie noch nie vorher – ein echtes Highlight. Fotos ohne Ende und unser Fahrer drängte schon zur Heimfahrt.



Wir waren spät dran, die schnelle Dämmerung hatte schon voll eingesetzt und per Funkgerät wurde unsere Verspätung angekündigt, damit nicht der Suchtrupp losgeschickt wurde. Während des Funkspruchs plötzlich eine Vollbremsung, Rückwärtsgang und 10 Meter zurückgesetzt: Da stand sie, halb auf dem Weg, wie unbeeindruckt von den Eindringlingen mit den Scheinwerfern, den Kopf leicht schräg geneigt, uns im offenen Wagen musternd als ob sie sich dachte: „und wer seid ihr?“
Eine Löwin auf der nächtlich beginnenden Beutejagd, zuvor noch schnell an einem Wasserloch vorbeischauend.

Glücklicherweise kam das große Auto und dessen Inhalt scheinbar als Nahrungsmittel nicht in Frage. Am kurzen Weg zum Wasserloch wagte es der Fahrer der Löwin nachzufahren und sie zu beleuchten, die Fotos wurden aber vor Aufregung und in der Eile leider nix.

Am nächste Morgen (Sonntag) unternahmen wir noch eine Privatfahrt und hatten nach langer Suche noch mal Glück Krokodile und Hippos zu sehen.

Alles in allem ein sehr gelungener Ausflug, bei dem wir alles Glück hatten und sahen, was wir nicht zu hoffen gewagt hatten. Wir glauben, dass diese Zeit, kurz bevor der Regen kommt, wohl die günstigste ist um den Park zu besuchen, da die Artenvielfalt um die Wasserstellen ansonsten vermutlich nicht so gegeben ist. Ein echter Ausflugstipp!

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