Montag, 22. März 2010

Assembleia Geral und die Rolle der Frau

Was bei den FF (Freiwilligen Feuerwehren) die Jahreshauptversammlung ist hier bei den Vereinen die Assembleia Geral – nur ein bissl seriöser und kein Bier.
Trotzdem war meine erste Assembleia Geral hier im Projekt unter der Kategorie „kulturelle Pflichtwatschn“ einzureihen.
Ich hab schon viel Theorie über die Rolle der Frau hier gehört, aber dass es im Dorf so arg wäre hab ich einfach noch nicht so deutlich vor Augen geführt bekommen.
Es waren jede Menge Frauen dabei und es war auch von ihrem Vorsitz dezidiert gewünscht, ihre Meinung zu hören, nur irgendwie spießt sich da was. Gewaltig. Und deutlicher hätt’s nicht sein können.
Der Vorsitzende der Versammlung erklärt in langen Reden und bunten Metaphern den aktuellen Stand der Dinge und die nächsten geplanten Vorhaben. Die anwesenden Frauen hören mit gesenktem Haupt nicht zu und haben auf Nachfragen auch nicht verstanden was erklärt wurde. Nachdem Portugiesisch nicht ankommt wird das Ganze auf Makua wiederholt. Nach langem Hin und Her passiert so was wie eine Meinungsbildung und es wird sogar über dieses oder jenes abgestimmt.
Unweigerlich kommt mir das Bild einer Herde mit wenigen Leithammeln in den Sinn.

Ob hier eine Gleichberechtigung der Frau in unserem westlichen Verständnis (von den Frauen) gewünscht und möglich ist...?
Keine Ahnung und wenn ja, ist’s noch ein generationenlanger Weg.

Mudança

Wir hatten uns sehr wohl gefühlt in „unserem ersten Haus am Meer“.
Aufgrund verschiedner Umstände stand aber ein Umzug an.
Nach langem Hin und Her und Abwägen der Vor- und Nachteile stand dann der Entschluss fest: Wir ziehen zu „Arturo“ in den „Compound“. Diese Siedlung ist eine Anlehnung an die „gated communities“ die Barbara so gar nicht gerne mag. Zusätzlich wirkte das Haus für unser Auge beim ersten Besichtigen etwas schmuddelig.
Den Ausschlag gaben die vergleichsweisen vielen Vorteile: Stadt- und Meernähe, potentiellen Internet Breitbandanschluss (derzeit von der Telefongesellschaft wegen technischer Probleme in der Gegend „noch“ auf Eis gelegt), Sicherheit und (bisher) prompte Wartung und Reparatur unserer Anliegen.
Nachdem das Haus nun leer war und Barbara nun den Arbeitern ihre Direktiven gegeben hatte fühlen wir uns jetzt wie in einen Schloss im Vergleich zu den Behausungen die es sonst so hier in den Dörfern gibt.
Magdalena hat wieder ihr eigenes Zimmer und es gibt einen Quintal (Hof) so groß, dass wir ihn noch gar nicht zur Gänze nutzen konnten. Unser neuer Guard entpuppt sich zudem als geschickter Gärtner und bringt derzeit die etwas vernachlässigten Gewächse und die von Barbara neu gekauften auf Schwung und Vordermann.
Unser Arbeits- und Gästebereich im ersten Stock bieten Ausblick in’s Grüne und teilweise aufs Meer uns es ist insgesamt sehr hell und freundlich. Was für ein Unterschied!
Drüber hinaus ist es in den Schlafzimmern im Schnitt ~ 5°C kühler als im alten Haus, was uns beinahe frieren lässt nach der hard-core Akklimatisierung ;-).
Kurz und gut: uns taugts.
Besuche gegen Voranmeldung willkommen ;-)