Montag, 11. Januar 2010

SCUBA

Self contained underwater breathing apperatus – wie einige von Euch vielleicht aufgrund der vollständigen Bezeichnung vermuten (manchmal echt praktisch, die lange Version von Abkürzungen), kann man die zugehörige Ausrüstung bei entsprechenden Kenntnissen zum Atmen unter Wasser verwenden.

Und dann?
Entspannen und den Fischen zuschauen.

Nena war zufrieden mit der Erklärung, und wollte gleich mitkommen.
Geht natürlich noch nicht. Barbara muss sich noch anfreunden mit der Unterwasser - Idee und so konnte ich gemeinsam mit unserem Besuch über die Weihnachtsfeiertage meinen ersten Tauchkurs machen. Uuhh 8-) !

War eigentlich nie ein Ziel oder großer Wunsch von mir, aber nach einiger Zeit hier mit dem Riffsystem, den Walen und Delphinen vor der Nase dachte ich, dass ich schön blöd wäre, wenn ich nach zwei Jahren wieder weg fahren würd, ohne mir das mal von unten angesehen zu haben.

Nach zwei oder drei innerlichen Rucks zur Überwindung war’s abgemacht. Gemeinsam mit Steffi, Bernhard’s Freundin (H3 Kollege aus Beira) haben wir uns für den Open Water Diver bei Pieter, einem Tauchinstruktor, der schon Jahre hier in Pemba ist, angemeldet: Tauchschein für Meergewässer.

Und was soll ich schreiben – echt lässig.

Wir haben das ganze Programm in 5 Tagen durchgezogen, weil Steffi und Bernhard dann wieder weiterreisten. Komprimiert, aber OK, weil dadurch der innere Schweinehund keine Chance bekam.

Pieter hat auch gar nicht lange herumgeredet sondern mit uns das passende Equipment ausgesucht, gefragt, ob wir schwimmen können (JA) und schon mal Tauchen waren (NEIN) – und los ging’s.

Am Boot wurde kurz erklärt, worum’s geht (NEVER stop breathing!) und dann im hüfttiefen Wasser abseits des Touristenstrandes begonnen, verkehrt (weil mit Flossen), fully equipped langsam ins tiefere Wasser zu waten.
Nach ein paar einleitenden Übungen wurde der Rest des Lufttanks der ersten Einheit zum Schwimmen in ca. 5-10 Metern Tiefe (also richtig Tauchen - Yeah!) verwendet, um uns Gusto auf mehr zu machen.

An den folgenden Tagen wurde einiges trainiert, wie z.B. ständiger Druckausgleich für Ohren und Brille bei jedem Meter Tiefenveränderung (Kompensation Wasserdruck), Tauchbrille unter Wasser runter und wieder rauf, zwischendurch NICHT durch die Nase atmen *g*, was zu machen ist, wenn trotz Planung, Kontrolle und Vorsicht unter Wasser die Luft aus ist, Auftriebsregulierung mittels Gewichten, BCD (so eine Art Luftmatratzenjacke) und Lungenvolumen, richtiges Auftauchen, Notfallentledigung des Equipments unter Wasser und wieder Anziehen, Schwimmen mit Flossen und mit neutralem Auftrieb „schwebend“ über die Korallenriff-Formationen, und, je öfter desto ruhiger und mit mehr Auge für die Dinge, weswegen man das Ganze eigentlich macht.

Es ging zwischen den bunten Fischschwärmen hindurch, neben den großen Quallen (bei den Tentakeln hinten besser nicht ankommen) und bei der großen Lobster-Höhle vorbei, über den Rochen drüber und zumindest Steffi und Pieter konnten kurz einem kleinen Hai (~1m Länge) Hallo sagen – ich war leider weiter hinten noch mit dem Lobster beschäftigt. Der kleine Räuber hat dann nicht auf mich gewartet sondern sich blitzschnell wieder verzogen...

Sehr schön.

Beim vorletzten Tauchgang kam die ganze H3-Beira-Besuchs-Bande mit und da gings runter bis auf 20 Meter – an den Rand der „Wand“ – ein Abhang wo das Korallenriff nach unten abfällt, vergleichbar mit der Stelle in „Findet Nemo“, wo Nemo dem Papa nicht folgt, zum Boot rauf schwimmt und Fischern ins Netz geht... Ähnlich dramatisch bei uns: Volkmar hat auch nicht ‚gefolgt’ und ist den Anweisungen des Tauchlehrers zuwider tiefer getaucht als vereinbart, von der Faszination der Fische und Tiefe gefangen – knapp vorbei am Tiefenwahn – wobei, so genau weiß ich das bei ihm nie ;-).


Für das abschließende Examen hab ich mich seit langem wieder mal so richtig in eine Prüfungsvorbereitung gestürzt und mich soweit möglich zu Hause unsichtbar gemacht – mittlerweile erledigt und ich bin zertifizierter Open-Water-SCUBA-Diver :-)
Entschuldigung und Danke für’s Verständnis im Nachhinein an alle, die zu dieser Zeit da waren und mich nicht oder nur halb anwesend fanden.


Jedenfalls, wer auch immer als nächstes auf Besuch kommt: Barbara sucht noch einen Buddy und einen Anlass, um ihren Kurs gemeinsam mit wem von Euch zu machen. Der Respekt vorm Meer ist natürlich schon vorhanden, aber ohne dem wär’s nur halb so aufregend.


Und solltet ihr „zu spät“ kommen, sind wir froh, wenn mal jemand während einem unserer Tauchgänge bei Nena ist und die Fische von oben anschaut.

;-)

3 Kommentare:

  1. jo, des wor wieda a recht a liabe gschicht. sehr schoene erlebnisbericht, do gibts an stempel. es is ueberhaupt a genuss deine berichte zu lesen. hob ma grod einige einezogn. hob zeit, bin jo im buero ;)
    oiso daun, weiter so. schoene gruesse aus einem eisigkalten (unkontrollierter klimaanlageneinsatz der kollegen) buero im heissen beira, buddy-steffi

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  2. Ja, man tut was man kann - Danke für die Blumen. Und verkühl dich nicht bei der Hitz!
    buddy-nussi

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  3. ...eigentlich gehört das hier zur Stephanie oben dazu...

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