Mittwoch, 7. Oktober 2009

Ilha de Mocambique

Die ehemalige Hauptstadt Mosambiks und geschichtsträchtiger Handelsschwerpunkt im „canal de Moçambique“, schwer umkämpft von so ziemlich allen Seehandelsmächten die hier mal was zu sagen hatten (Holländer, Araber, Portugiesen, ...) ist einen Besuch und die 6-stündige Autofahrt von Pemba wert.
Erstes Erlebnis ist das Überqueren der 3,5km langen einspurigen Zufahrtsbrücke mit nur wenigen Ausweichstellen.

Ist man dann angekommen, fühlt man sich beim Durchwandern der Gassen an manchen Stellen ins alte Europa zurückversetzt – Vasco da Gama hat bis heute eine deutliche Handschrift hinterlassen.

Diese Stimmung, vermengt mit mosambikanischem Wahlkampf, verstärkt am 25. September (diesmal 35jähriger Jahrestag des Beginns des Befreiungskampfes gegen die portugiesische Kolonialmacht), damit verbundenen Demonstrationszügen, Gesängen, Fahnenschwingen

und – natürlich – „Wahlkampfhits“ für die führende Partei FRELIMO aus auf Autos fahrenden und übersteuerten Verstärkeranlagen erzeugen ein einprägsames Bild.
Nachdem uns ein Besuch des Muezzin ganz oben am Minarett wegen Baufälligkeit des Gemäuers verwehrt blieb (Moschee war auch schön),

konnten wir die Aussicht über die Insel dennoch und sogar noch besser am Abend in einem überraschend westlich (d.h. nordwestlich) und chilligem Restaurant mit Dachterrasse, guter Musik und gutem Essen genießen.
Einziger Adrenalinbringer waren die ungesicherten Couchen am Rand des Obergeschosses, auf denen Magdalena natürlich turnen wollte – strengstens verboten und per Indianerehrenwort entsagt – dennoch ständig verlockend...
Sogar ein neues „Café Central“ nach Wiener Vorbild haben wir dort gefunden – leider noch geschlossen, aber schon fix fertig mit täglicher bzw. nächtlicher „Lichterprobe“ drinnen. Wir konnten den Besitzer – Stefan – beim In-Country-Training in Pemba treffen und erfahren, dass es - obwohl er in hohen Kreisen verkehrt - gar nicht so leicht ist, alle Lizenzen hier zu bekommen...
Jedenfalls sollte jemand von Euch die Reise auf die Insel dorthin antreten wollen, können wir das nur empfehlen. Inkl. Kontakt zu mikrokreditfinanzierter junger Tourismusinitiative von Locals und einer Pensão mit Swimmingpool im Hof.

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