Donnerstag, 16. Juni 2011

Immer wieder – Stress bei Fieber

Das war schon zuu schön.


Kleine Erfolge im Job, das Leben mit Katha spielte sich ein, sie gedeiht und trinkt, harmonisches Familienleben, fast jeden Tag Sonnenschein ('und der Tag am Meer…' F4).

In solchem Überschwang des Positiven ließ es sich auch Nena nicht nehmen ihrer Freude Ausdruck zu verleihen und musste Katha einfach ab und zu mal küssen. Obwohl sie einen ordentlichen Schnupfen ausbrütete. Und obwohl Papa und Mama immer wieder mahnten, doch bitte nur die kleinen Füße, aber nicht Hände und Kopf zu küssen.

Das können sie sich natürlich aufmalen, Papa und Mama. Und so kam es, dass der Schnupfen kein Schnupfen war sondern irgendeine Infektion, welche sich langsam bis zu 39,5° Fieber steigerte.
Zuerst bei Nena, dann bei Katha und zu guter Letzt Mama.
Und jedes Mal Fieber heißt natürlich jedes Mal Malariatest. Damit man besser schläft und um den Sorgen den Nährboden zu entziehen am besten sofort wenn’s akut ist – meistens in der Nacht.
Nena ist mittlerweile schon so routiniert bei der Blutabnahme dass ihr die Anerkennung der Laborassistenten nur so zufliegt. Mindestens seit den letzten 3-4 Malen keine einzige Träne.

Die letzte Respektsbezeugung lautete: „Esta menina tem couragem… tem couragem mesmo!“ (Dieses Mädchen ist mutig – richtig mutig!). Was der Mann nicht wissen konnte war, dass jemand, der „so stark wie Spiderman“ ist, sich natürlich nicht fürchtet vor Nadeln oder Spritzen :-).

Logisch – oder?!

Bei Katha waren Mama und Papa aber nicht so stark wie Spiderman. Zwar nicht geweint, aber schon Angst gehabt (Wobei - wer sagt eigentlich, dass Spiderman keine Angst hat…).
Nachdem dem Baby die Tragweite der Situation ja noch nicht so bewusst war war Katha trotz hohen Fiebers relativ gut gelaunt und hauptsächlich wir hatten Stress.

Nena schlief, Barbara war nervös, musste aber trotzdem mit dem Baby in die Klinik, da wir nicht wollten, dass Nena aufwacht – also musste ich zuhause bleiben – für den Fall der Fälle dass das zweite kranke Kind doch was braucht.

Unser Besuch Theres wäre zwar im ersten Stock gewesen für den Fall der Fälle – die wollten wir da aber nicht mit reinziehen.

Also einpacken – zur Sicherheit in der Klinik anläuten und: Möp. Niemand hebt ab.
Nochmal. Festnetz, Handy, nochmal Festnetz. Dann den Direktor der Klinik zuhause direkt am Handy angerufen (der hat das ausdrücklich angeboten…). Der meinte: kann sein, dass alle draußen auf der Straße sind, weil ja den ganzen Tag schon kein Strom war (auf der Straße ist mehr los…).

Super.

Außerdem kann nur ein Malaria-Schnelltest angeboten werden (der, der bei unserem Kollegen Stefan 2x negativ war obwohl er Malaria hatte…) – Blutbild geht ohne Strom nicht.
Kurz Luft holen: wir wohnen in der „Landeshauptstadt“ und können keinen vollständigen Malariatest machen weil’s keinen Strom gibt und der Generator „just heute“ auch nicht geht.
Wir glauben’s nicht und haken beim Direktor der Privatklink weiter nach. Naja – wir können schon ins Hospital Provincial auch gehen... Na dann machen wir das doch!


Er höchst persönlich empfängt Barbara und schleust sie durch. Schneller als normalerweise in der Privatklinik ist sie wieder zurück und zum Glück ist das Ergebnis negativ.
Das Fieber von beiden blieb aber noch ein paar Tage erhöht bis sie sich wieder erholten. Nach der ganzen Aufregung fiel der Stress von Barbara etwas ab und sie bekam am nächsten Tag abends Schüttelfrost und kribbelige Finger – genau meine Symptome damals bei der Malaria.

Ka...!

Also Katha einpacken, Nena wurde unserem Wächter anvertraut und wieder ab ins Hospital da in der Klinik nach 22h niemand mehr im Labor ist. Zu unserem Erstaunen waren die ansonsten überfüllten Gänge und Wartesäle menschenleer. Das mag vielleicht an der fortgeschrittenen Tageszeit gelegen sein – es war kurz nach Mitternacht.


Dennoch wurde Barbara nach minimaler Wartezeit von einem Arzt empfangen – in bisher nie gesehener Geschwindigkeit ein Test gemacht und mit dem negativem Ergebnis und freundlichen Empfehlungen wieder nach Hause geschickt.

Nach geschätzten 20 Minuten waren wir wieder draußen. Das machen wir jetzt immer so. Zumindest zu Mitternacht.

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