Dienstag, 4. Dezember 2012

Die Gewitztheit des Hasen


Nach fast 3 Jahren Zusammenarbeit mit mir musste vorigen Samstag Fifo, mein Counterpart der ersten Stunde und Chef der Technik-Abteilung, bei einem fürchterlichen Autounfall sein Leben lassen.

Er war der erfahrenste meiner Kollegen, kompensierte seine bescheidene Schulausbildung mit Initiative, Kreativität und technischem Geschick.

Oft verstand ich, der hier neu Angekommene, manches nicht wirklich und es schien, als ob er meinen fragenden Gesichtsausdruck lesen konnte.
In dieser Hinsicht waren wir uns gleich und ergänzten uns, bildeten ein „Team“: Er bemerkte, wenn ich Fragen hatte und erklärte es mir zum gegebenen Augenblick. Ich bemerkte, wenn er Fragen hatte und versuchte so lange unterschiedliche Erklärungsansätze, bis er den zu vermittelnden Inhalt einordnen konnte.

Eine gute Schule für uns beide.



Er wird fehlen.



Bei einem unserer Projekte brachte er die Idee ein, doch statt nur Musik auch Geschichten aufzunehmen. Jene, die über Generationen bis heute am Lagerfeuer weitergegeben wurden. Die handelnden Figuren sind oftmals fiktiv (vgl. zu „unserem Graf Bobby“) oder aus dem Tierreich entliehen. 
Inhaltlich ist es meist Schläue oder Schlagfertigkeit die transportiert wird bzw. wie sich die Protagonisten aus prekären Situationen entziehen und vermeintlich überlegenen Kontrahenten das Schnippchen schlagen.

Seinen Anekdoten zufolge musste sich auch Fifo selbst öfter als einmal aus prekären Situationen herausmanövrieren; die Lagerfeuergeschichten könnten meiner Einschätzung nach gut die eine oder andere Vorlage dazu geliefert haben.

Für die Aufnahme in unserem Projekt damals wählte er die folgende Parabel vom Hasen und dem Affen.

Die Art und Weise wie er sich als Erzähler am Schluss der Geschichte selbst am meisten über den ‚wiffen‘ Hasen und den ,hereingelgten' Affen zerkugelt, ist ein gutes Beispiel seiner Lebensfreude.







Er wird in Erinnerung bleiben.

Fifo

1976 - 2012

 

A esperteza do coelho

Traditional, Artist: Abdul Latifo Issa / Fifo
Técnica de gravação: Mono, gravada na sala do TTT (primeiras experiências)

Chamo-me Fifo, vou contar uma anedota: Era uma vez um coelho e um macaco.
Um dia o coelho perguntou o macaco: meu amigo: porque tens os teus olhos dentro?
O macaco respondeu com um sorriso: Hahaha – é porque eu ponho oculos!
Mhm – entou o coelho ficou, ficou, ficou...
Um outro dia perguntou-lhe: olha meu amigo: porque tu tens as nadigas todas vermelhas?
O coelho respondeu-lhe com um bom sorriso: hahahaha –  eu sento no escritório meu amigo – sento la muito tempo e acabo ficando lá horas e horas e fico com as nadigas assim.
Hm – o coelho ficou chateado. Este gacho esta gozar comigo.
Um certo dia o coelho convidou ao macaco a um almoço. Preparou-lhe um grande frango, dissse: meu amigo para almoçarmos tens que lavar as mãos alí no poço – e tens que chegar aqui com as mãoes limpas para comermos.
O macao todas as vezes que fosse la ao poço lavar as mãos chegava na mesa com as mãos todas sujas.
Assim o coelho comeu toda galinha e o macao continua com fome – sujava sempre as mãos e assim ficou derrotado.

Aufnahmetechnik: Mono, aufgenommen im Unterrichtsraum bei TTT (aus der ersten eigenständigen Aufnahmesession der Counterparts)
Deutsch: Mein Name ist Fifo und ich erzähle eine Anektote:
Es war einmal ein Hase und ein Affe. Eines Tages fragte der Hase den Affen: mein Freund, warum liegen deine Augen so tief?

Der Affe antwortete mit einem Lachen: Hahaha – das ist weil ich Brillen trage!
Mhm – also blieb der Hase zurück und dachte nach, und dachte nach…
Einen anderen Tage fragte er ihn: mein Freund, warum sind deine Pobacken komplett rot?
Der Affe antwortete mit einem lauten Lachen: Hahahaha – ich sitze im Büro mein Freund – da sitz ich die ganze Zeit, Stunden um Stunden und deswegen hab ich solche Pobacken!
Der Hase war beleidigt. Der Typ nimmt mich doch auf den Arm!?
Dann, an einem Tag, lud der Hase den Affen zu einem Mittagessen ein. Er bereitete ihm ein großes Huhn zu und sagte: Mein Freund, damit wir essen können musst du dir deine Hände dort am Brunnen waschen – und musst hierher zurück mit sauberen Händen zum Essen kommen.
Jedes Mal nun als der Affe zum Brunnen ging um sich die Hände zu waschen kam er (auf allen Vieren) wieder mit komplett schmutzigen Händen zurück.
So aß also der Hase das ganze Huhn und der Affe hatte weiterhin Hunger – er machte jedes Mal seine Hände schmutzig und gab sich geschlagen.


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